Es ist halb 10 am vormittag und wir sind grad aufgewacht... Nach 12 Stunden Schlaf... Nicht zu glauben. Aber jetzt der Reihe nach - was haben wir in den letzten drei Tagen erlebt:
Am letzten Tag in Jakarta haben wir genau nichts getan außer frühstücken, am Pool liegen und weiterreisen in den Dschungel Sumatras.
Nachdem die Taxifahrten in Jakarta bisher immer eine halbe Ewigkeiten dauerten, sind wir auch nicht überrascht, dass die Fahrt zum Flughafen wieder mal über eine Stunde dauert. Am Flughafen angekommen, gehen Birgit und Jasi gleich mal auf ein entbehrliches Klo...es war aber zumindest ein Vorgeschmack auf den Dschungel...immerhin.
In Medan werden wir schon von einem nicht Englisch sprechenden Fahrer erwartet. Wir hoffen auf ein gscheit großes Auto, damit unser Gepäck dieses Mal ohne Schwierigkeiten reinpasst.
...Auto passt...los gehts.
Nach 10 min. Fahrt - uns kommt im Übrigen vor, dass unser Fahrer keinen Führerschein hat, weil er doch a bisserl komisch fährt - fällt uns ein, dass was zu essen net so schlecht wäre...wobei sich Jasi und Birgit nicht so sicher sind, ob sie das wirklich wollen, wenn man aus dem Fenster schaut und die Gegend betrachtet. Aber es hilft nix. Wir haben Hunger und nach ein paar Verständigungsproblemen schaffen wir es auch, es dem Fahrer "auszudeutschen", dass er wo halten soll. Das passiert dann auch relativ schnell, aber das gewählte Restaurant ist ... Nun ja... Birgit hat ein paar Probleme mit der Hygiene, Jasi sieht nach langer Zeit - endlich - wieder mal Geckos und versucht, nicht hysterisch zu werden, aber den Männern schmeckts einfach...es war ja letztendlich echt gut...aber halt gewöhnungsbedürftig.
So, satt simma, es kann weitergehen.
Nach 2 Stunden oder so reicht dem Fahrer das G'lachter und die steirischen Aussagen von den billigen Bänken und steckt eine Karoke-DVD rein... A Wahnsinn...ca. 45 min. Indonesische Tänze und Lieder zum Mitsingen.
Nach einer Zeit wünschen sich Birgit und Jasi eigentlich, dass die Autofahrt die ganze Nacht dauert, weil draußen alles so "unheimlich" aussieht und hoffen immer, dass das Dorf, durch das wir grad fahren, nicht jenes ist, in dem unsere Unterkunft ist. Häuser, die eigentlich keine Häuser sind, Leute, die mit ihren Hunden quasi auf der Straße schlafen und es ist trotz Straßen-"Laternen" echt finster und im bereits erkennbaren Dschungel sind riesige Palmen usw. ... Jasis Meldung zwischendurch: "Für den Spaß bin i echt zu wenig geimpft!!!" Nicht auszudenken, dass wir nächste Nacht in sowas übernachten sollen!!!
Irgendwann um 1:00h kommen wir dann doch an und hoffen inständig, "dass es des jetzt net sein kann". War's auch nicht, da bis zum Quartier noch 15 min Fussmarsch zu bewältigen waren- weil da einfach keine Strasse mehr war.
Widererwarten gabs ein riesenrosses schönes Zimmer am Ende der Welt- mit Wasserfall, Dschungelwand und
bellenden Geckos.
Nach ein paar Stunden Schlaf geht es dann wirklich los. Wir realisieren erst jetzt wo wir eigentlich wirklich sind.
Mitten im Dschungel.
Schnell merken wir:
Das ist kein ausgetretener Pfad, es geht die ganze Zeit auffi und obi, slippery, slippery, slippery und das bei heißem schwülen Wetter dass der Schwitz nur so rinnt.
Aber deswegen sind wir ja nicht da. Wir wollen Orang Utans sehen und das ist mehr als gelungen. Beeindruckend, ergreifend, atemberaubend, gelungen, humbling, ....
Wir dürfen Mütter mit Kindern, den weisen Grauen, an Haufen herumhüpfender und glücklicherweise nicht die Minna beobachten. Wahnsinn !!!!!!
Die Verpflegung unterwegs war top und so gelingt es trotz ordentlicher Anstrengung schließlich unser Lager zu erreichen.
Tja: das zu beschreiben: irgendwo zwischen Holzlage, Unterstand, Hühnerstall, indonesisches Moped- Carport, ein provisorisches "Wasauchimmer" , eigentlich nicht zu beschreiben - siehe Bild.
Ok...da müssen wir also schlafen... Wir richten das Schlaflager noch gscheit her - Moskitonetz und -zelt - ... besser wirds halt einfach nimmer... Also gehen wir mal essen. Es waschelt sooo arg, dass wir sogar auf dem Weg ins andere Unterstand-Dings direkt daneben schon nass werden. Aber das Essen ist supergut und wir verbringen den ganzen restlichen Abend mit Zündholzrätsel und gehen schließlich um dreiviertel 9 schlafen. ...alle nochmal schnell in den Dschungel und ab in das Bett, das diese Nacht ein bisserl härter sein soll.
Härter, steiniger, aber geh. Wir schlafen bis halb zehn....siehe oben....
Dann gehts los. Aufstehen, blaue Flecken zählen und eingeschlafene Gliedmaßen aufwecken, bis tatsächlich der Tag begrüsst werden kann bei Kaffee bzw. Tee (diesmal ungeräuchert). Beim Frühstück wird das Programm für den Tag festgelegt und danach auch entsprechend umgesetzt. Nach kurzer Pause wird erstmal relaxt, bevor dann ausgiebig gerastet wird. Als Entschädigung gehts dann zum Wasserfall....und das - weil der Guide kanns ja auch - in Flipflops. Steil rauf, steil runter und dann ab unter den Wasserfall. Kalt, aber geil. Michael packt noch seine Geckozecherl aus (alle 9,5) und besteigt den Wasserfall. Im Rausch der Ereignisse wird dann die Kriegsbemalung aufgetragen, weil die Wildwasser-Flossfahrt könnte ja durch das Gebiet eines fremden Stammes gehen. Den einen oder anderen Deutschen haben wir eh auch schon gehört!
Die Sachen werden gepackt und auf vier fachmännisch verschnürte Autoreifen, die dann zusammengeschnürt unser Rafting-Boot sind, verladen und los geht's. Viel gibt es dazu nicht zu sagen, außer, dass es voll cool und lustig ist und wir gscheit nass werden...herrlich, am liebsten gleich nochmal.
Wir lassen den Tag bereits ab 1 am Nachmittag gemütlich ausklingen und das tun wir jetzt auch noch... (Heute wieder mit Bier. Gestern haben wir uns nämlich mit Tee zufrieden gegeben...)
So, was solln wir sagen :
Erlebt so viel wie in sieben Tagen
Fantastisch, höhepunkt die Orang utans
Die geckos ham sich lieb
Bald ises Zeit ins Bett zu gehn (weil sooo lang halt ma a nimma aus
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