Samstag, 19. September 2015

2015 09 17 Malang - Cemero Lawang

Fast pünktlich um sieben, also um ca. halb acht geht es los. Uns erwartet - wir sind voll überrascht- ein Bus, der normalerweise für 12 Personen ist. Wir sind zu viert plus zwei Fahrer. Nachdem die Indonesier ja recht klein sind, sollte der Bus also auch für europäische Maße groß genug sein.
Wir haben ca. fünf Stunden Fahrt vor uns bis zum Mount Bromo, mit Zwischenstopps bei einem Tempel und einem Wasserfall. Ok, die haben wir uns vom Tourvermittler einreden lassen.
Los geht's. Es sollte Birgits Tag werden und Jasis Abenteuer sollen erlebt werden.



Der Tempel ist so ein "schnell raus aus dem Auto, ein Foto machen und wieder weiter fahren - Tempel".

Naja, wenn der Wasserfall auch so spannend ist ??
Was wir vergessen ist, dort beim Tempel aufs Klo zu gehen. Aber das können wir inklusive einer kühlen Erfrischung unserer Füsse gleich bei der nächsten Tankstelle nachholen.
Man kombiniere ein asiatisches Tankstellenklo mit der Regel, dieses nur barfuß betreten zu dürfen, und schon hat man einen der letzten großen Wünsche der Menschheit erfüllt...na bitte!!!

Unterwegs stellen wir fest, dass die Stoßdämpfer unseres Busses wohl nicht mehr die besten sind. Mehr hüpfend als fahrend erreichen wir nach ca. 4 Stunden den Wasserfall. Uns wurde gesagt, wir sollen einen Regenschutz kaufen, also machen wir das. Dann noch schnell alle selbsternannten Guides abschütteln, von diesen gibt es natürlich einige, und los gehts auf einem "schönen" Pfad in eine Schlucht. Noch ist nur ein kleiner Bach neben uns zu sehen, aber uns begegnen bereits einige nasse Menschen. Waren die alle baden ?
Nach ca. 30 Minuten wird es dann anscheinend ernst und da uns alle im Regenschutz entgegen kommen, ziehen wir unsere bunten "Plastiksackerln" auch drüber. Wird halt ein bisschen tröpfeln denken wir.
Mit unserem mittlerweile Rally-tauglichen Schuhwerk (Flip Flops) sind wir bestens gerüstet. Rein in den Knie- bzw. Hüft-hohen Fluss, über Felsen und durch Wasserfälle durch. Doch nicht nur die paar erwarteten Tropferl.
Rundherum ist alles grün bewachsen und moosig, es rinnt überall Wasser runter, die Sonne spiegelt sich in den Tropfen und im Wassernebel.
Wow - überwältigend und wirklich großartig. Man glaubt, man is in einem Fantasy Roman...fast schon Avatar-ähnlich.
Echt ein Highlight hier auf Java !



Dann geht's aber weiter nach Cemoro Lawang, an den Kraterrand vom Tengger Massiv.
Wir stoppen gleich nach der Einfahrt in den Ort vor einem Haus. Das also ist unser Homestay. Okay. ...? Schaut schlimm aus, aber für manche von uns nicht ganz so schlimm wie erwartet.
Wir steigen alle aus und als wir dabei sind, das Gepäck auszuladen, heissts wieder rein ins Auto. Das ist doch nicht unser Häuschen. Gott sei Dank...oder doch nicht??!?

Weiter geht's einmal um die Ecke und schon sehen wir wieder ein Homestay. "naaa, bitte net!!!"
Doch!! ...das Auto wird langsamer. Wir bleiben stehen. Das ist es jetzt also.
Stolz zeigt uns die Besitzerin unser eigenes Badezimmer. Sogar Warmwasser gibt's, das kommt irgendwo oben raus, das Kaltwasser dazu irgendwo unten aus einem Schlauch. Sogar mit Toilette (also a so ein Lignano Standklo) mit Wasserbottich und Schöpfkelle zum spülen.

Unsere ersten Gedanken dazu:
Jasi: echt jetzt??! ... Puh!!
Bobby: oje, aber is scho wurscht, a Nocht geht immer!
Birgit: passt,... wo krieg ich ein anderes Zimmer her?
Michael: najo, so schlimm is eh net...sauber scheint's zu sein!

Uns kommt vor, als wurden kurz vorher noch die Hühner bei der Hintertür rausgejagt. Aber ein tolles Insektenspray mit angenehm tränentreibenden Geruch wurde großzügig versprüht...nach Hühnern riechts zum Glück nicht!

Aber es hilft alles nix. Wir richten uns zum Wandern her und gehen mal schnell auf ein Schockbier.
Wir starten los Richtung Bromo Krater, aber die Jungs auf dem Weg wollen Eintritt kassieren. Wir aber zahlen dort nicht, denn der Betrag ist eine Unverschämtheit!!! Wir sind hier also im Tourismus Indonesiens angekommen. Schlau, wie wir sind, suchen wir uns einen anderen Weg in den Krater. Durch kalte Asche und Sand (Sea of Sands) marschieren wir direkt auf den Kraterrand des Bromo, der leicht zu finden ist, einfach am aufsteigenden Rauch orientieren.
Der Krater begrüßt uns mit einem dauernden Brüllen, viel Rauch und Gestank. Es ist echt cool da rein zu sehen und wir genießen die Abendstimmung und fotografieren was das Zeug hält.



Wir stehen zu viert am Kraterrand und finden es herrlich, dass wir den Vulkan für uns alleine haben.
Im Schweinsgalopp geht es den Vulkankegel hinunter und im halbdunkeln zurück Richtung Cemoro Lawang.


Dort angekommen machen wir uns nicht frisch (wo auch?), sondern essen was und versuchen, uns mit Getränken müde zu machen. Irgendwann müssen wir dann aber doch ins Homestay, wo vor dem Schlafengehen noch kräftig umgebaut wird.
Heißt, Birgits upgrade in die nächst bessere Zimmerklasse ist der bewährte Mosquitodom auf ein paar Matratzen am Boden und für Jasi heißt es, die Matratze auch auf den Boden zu geben, weil das Bett so durchhängt und dauerquietscht und -knarrt.
Gute Nacht, is ja eh nur bis halb fünf, dann wird wieder losgewandert !!

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